Heute: Beste Regie
Für einen starken Film brauch es nicht viel: ein gut ausgewähltes Schauspielensemble sowie ein gut bis stark geschriebenes Drehbuch. Eine Person jedoch ist hierbei nicht zu vernachlässigen und zwar der Regisseur. Er zieht im Hintergrund die Fäden und sorgt dafür, dass der Film nach seinen Vorstellungen und Ideen funktioniert. Die nominierten Regisseure für die Oscar-Verleihung in diesem Jahr kennen sich bestens damit aus und doch sind ihre Filme, für die sie nominiert sind sehr unterschiedlich. Hier sind die Nominierten in der Kategorie „Beste Regie“.
Nominierte
- Martin Scorsese (The Irishman)
- Todd Phillips (Joker)
- Sam Mendes (1917)
- Quentin Tarantino (Once Upon a Time in Hollywood)
- Bong Joon-ho (Parasite)
Mein Favorit: Sam Mendes (1917)
Erzählungen aus dem ersten oder zweiten Weltkrieg sind nicht zwangsläufig mit Freude und Staunen verknüpft. Umso schöner, dass zahlreiche bekannte Regisseure sich diesem Thema trotzdem gewidmet haben, um die Erinnerung daran am Leben zu halten. So auch der britische Regisseur Sam Mendes, der mit Filmen wie „American Beauty“, „Jarhead“ oder auch den letzten beiden James Bond-Filmen auf sich aufmerksam machen konnte. Dass er sich mit seinem neuesten Film „1917“ jedoch selbst übertrifft, hätte er selbst wohl auch nicht gedacht und so gleicht dieser Film zweifellos einem Meisterwerk und stellt Kriegsfilme aus vergangenen Jahren wie „Hacksaw Ridge“ von Mel Gibson oder auch „Dunkirk“ von Christopher Nolan in den Schatten. Basierend auf der wahren Geschichte seines Großvaters, der das im Film beschriebene Ereignis hautnah miterlebte, nimmt Mendes den Zuschauer mit auf eine Mission, die bereits vor deren Beginn zum Scheitern verurteilt scheint. Dabei weiß er zu verstehen, dass Kriegsfilme nicht immer patriotisch sein müssen, sondern durch den gezielten Aufbau von Spannung funktionieren können. Hierin war ihm die Kameraarbeit, welche den Film wie eine einzige Plansequenz wirken lässt, insofern wichtig, um einen Sog für den Zuschauer aufzubauen, aus der er sich nicht mehr befreien kann. Dass Mendes Kriegsfilme machen kann, hat er bereits mit „Jarhead“ eindrucksvoll bewiesen. Mit „1917“ setzt er seinem bisherigen Schaffen die Krone auf. Dies wurde auf zahlreichen Filmfestivals mit dem Regiepreis gewürdigt, so auch bei den diesjährigen Golden Globes und den für die Oscars wichtigen Director’s Guild Awards. Der Oscar in dieser Kategorie scheint somit, trotz der namhaften wie sehr starken Konkurrenz mit Namen wie Martin Scorsese und Quentin Tarantino, in diesem Jahr nur über Sam Mendes zu gehen.