Heute: Beste Hauptdarstellerin
Es gibt Kategorien, da ist es, wie letztes Mal, aufgrund der starken Konkurrenz schwer vorherzusehen, wer den Oscar gewinnen wird. So war es auch in den letzten Jahren in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“. Dieses Jahr hat man den Anschein, dass es nur eine einzige Schauspielerin geben kann, die hier den Preis mit nach Hause nimmt, so hat Glenn Close nach sieben Nominierungen laut Buchmachern die allerbesten Karten, um endlich den Goldjungen zu erhalten. Wer jedoch kann ihr den Oscar ernsthaft streitig machen und wie stehen die Chancen dieser Konkurrenten?
Hier sind die Nominierten:
Nominierte
Yalica Aparicio (Roma)
Glenn Close (Die Frau des Nobelpreisträgers)
Olivia Colman (The Favourite)
Lady Gaga (A Star Is Born)
Melissa McCarthy (Can You Ever Forgive Me?)
Meine Favoriten: Glenn Close & Olivia Colman
Nie war die Favoritenrolle so klar verteilt wie in diesem Jahr! Glenn Close ist bereits zum siebten Mal in dieser Kategorie nominiert. Da ist es folgerichtig, dass man als Regisseur einer solchen Schauspielerin eine Rolle auf den Leib schreibt, bei der es unumgänglich ist, sie mit Preisen nur so zu überhäufen. In dieser Rolle als verzweifelte Ehefrau, deren Ehe mit einem angehenden Nobelpreisträger vor der Verleihung des Nobelpreises auf eine harte Probe gestellt wird, glänzt Close ohne Zweifel auf ganzer Linie, sodass sie ihrer Favoritenrolle gerecht wird. Man kauft ihr in jeder Minute die Verzweiflung und Unentschlossenheit in ihren Handlungen sowie die Angespanntheit gegenüber ihrem Gatten ab. Der ganze Cast in diesem Film sieht gegenüber ihrer Performance nahezu blass aus, so ist „Die Frau des Nobelpreisträgers“ auf sie zugeschnitten.
Alles Voraussetzungen, um als logische Gewinnerin den Preis entgegennehmen zu können. Wäre da nicht eine Schauspielerin, die diesen Preis genauso verdient hat wie sie: Olivia Colman im großartigen „The Favourite“ von Yorgos Lanthimos. In diesem Streifen spielen alle drei Darstellerinnen eine prägende Rolle, wobei sie als kränkelnde Königin Anne von Großbritannien aus diesem Trio von Emma Stone, Rachel Weisz und ihr herausragt. Gerade weil Colman, vielen vielleicht bekannt aus der britischen Sitcom „Peep Show“, der weltweit erfolgreichen Serie „Doctor Who“ oder auch Lanthimos‘ Streifen „The Lobster“, selbst Britin ist und diese Rolle dadurch sehr authentisch und glaubwürdig erscheint. Hier sieht man, wie groß der Vorteil ist, einen Film in der Originalsprache zu sehen, so würde auf Deutsch ihr britischer Akzent nicht zur Geltung kommen und jeglicher Witz verloren gehen. Die Krankheit und Schwäche ihrer Figur kommt in den zwei Stunden Laufzeit voll zur Geltung und lässt sie zur prägenden Darstellerin in diesem Film werden. Schlussendlich kann man sagen, dass Glenn Close zwar als haushohe Favoritin in dieser Kategorie gelten mag, es jedoch auch eine Schauspielerin gibt, die mit ihrer Leistung den Oscar ebenfalls verdient hätte wie sie.