Freistuz goes Oscars – Die große Online Kolumne zum wichtigsten Filmpreis der Welt

 

Nominierte und Favoriten

 

Heute: Bester Hauptdarsteller

 

Große Überraschungen und erwartete Nominierungen. So ging es mir, als die Nominierten in dieser Kategorie bekanntgegeben wurden. Dabei sind es fast nur Darsteller, die sich in Hollywood schon seit Jahren einen Namen gemacht und schon mehrfach für den Oscar nominiert waren. Doch auch zwei Schauspieler tauchen in dieser Liste auf, die neu am Schauspielhimmel sind und selbst sehr überrascht sein dürfen, hier vertreten zu sein. Egal ob ein verlobter Schwarzer, ein historisch wichtiger Staatsmann, ein Schneider, der zur Perfektion neigt oder auch ein Junge, der sich in Italien in einen anderen, ein paar Jahre älteren Mann verliebt – die Rollen könnten facettenreicher kaum sein. Dabei könnte ein Schauspieler den einsamen Rekord aufstellen, was Auszeichnungen eines männlichen Hauptdarstellers angeht. Wer am Ende als Gewinner den Saal verlässt, ist unter vielen Kritikern schon klar. Wer bei mir Topfavorit ist, erfahrt ihr in diesem Artikel.

 

Nominierte

Timothée Chalamet (Call me by your Name)

 

Daniel Day-Lewis (Der seidene Faden)

 

Daniel Kaluuya (Get Out)

 

Gary Oldman (Die dunkelste Stunde)

 

Denzel Washington (Roman J. Israel, ESQ)

 

Mein Favorit: Gary Oldman (Die dunkelste Stunde)

Viele denken, dass wenn Daniel Day-Lewis für einen Oscar nominiert wird, er ihn standesgemäß am Ende auch erhalten wird. So war es zumindest schon dreimal der Fall. Ob es auch dieses Jahr so kommen wird, daran zweifeln viele Kritiker, so auch ich. Denn meiner Ansicht nach gibt es in diesem Jahr nur einen einzigen Darsteller in dieser Liste, der den Goldjungen mit nach Hause nehmen wird und das ist zweifellos Gary Oldman. Doch warum? Was hebt seine Performance von den Leistungen der anderen Nominierten ab? Ganz einfach: Er spielt in „Die dunkelste Stunde“ nicht nur Winston Churchill, nein, er ist Winston Churchill! Allein beim britische Akzent, den der Schauspieler selbst auch pflegt, meint man gerade, man höre den echten Churchill reden auf der großen Leinwand. Man erkennt auch den Humor, vor allem aber auch die Grantigkeit, zwei Charaktereigenschaften, die Churchill damals privat und beruflich ausgemacht hat, wieder. Eine solch erstaunlich starke Transformation zu einem der wichtigsten Politiker der Weltgeschichte habe ich seit Daniel Day-Lewis in „Lincoln“ nicht mehr gesehen und muss einfach mit einem Oscar belohnt werden, zumal es der allererste in der langen Karriere von Gary Oldman wäre. Auch wenn man vielleicht glauben mag, dass man Daniel Day-Lewis für seinen letzten Spielfilm seiner Karriere zum insgesamt vierten Mal die Auszeichnung geben möchte, so gibt es in diesem Jahr überhaupt keine Zweifel daran, dass Gary Oldman den Preis in dieser wichtigen Kategorie gewinnen wird. Zumindest nicht von meiner Seite!

Topfavorit auf den Oscar als bester Hauptdarsteller: der britische Schauspieler Gary Oldman