Freistuz goes Oscars – Die große Online-Kolumne zum wichtigsten Filmpreis der Welt

 

 

Nominierte und Favoriten

 

Heute: Beste Regie

 

Bunter können die Genres, in denen die fünf Regisseure und Regisseurinnen nominiert sind, nicht sein. Fantasy-Drama, Horror-Thriller, Coming of Age-Komödie, Kriegsdrama und Romanze. Auch die Erfahrung in ihrem Beruf weicht stark voneinander ab. Während drei Filmschaffende in dieser Kategorie schon mehr als 15 Jahre in diesem Business arbeiten, sind zwei in dieser Liste noch relativ neu in der Szene und können sich deshalb umso mehr über ihre Nominierungen freuen! Doch welcher Regisseur bzw. welche Regisseurin wird dieses Jahr den Oscar gewinnen? Hier erfahrt ihr meinen Favoriten in der Kategorie „Beste Regie“.

 

Nominierte

Christopher Nolan (Dunkirk)

 

Jordan Peele (Get Out)

 

Greta Gerwig (Lady Bird)

 

Paul Thomas Anderson (Der seidene Faden)

 

Guillermo del Toro (The Shape of Water)

 

 

 

 Mein Favorit: Guillermo del Toro (The Shape of Water)

Es ist eine sehr kompakte und interessante Kategorie und dennoch fällt es mir hier nicht schwer, mich auf einen Favoriten festzulegen. Denn was Guillermo del Toro mit seinem insgesamt zehnten Film als führender Regisseur auf die Leinwand gezaubert hat, ist in weiten Teilen sehr märchenhaft und erzählerisch stark. Das Fantasy-Drama „The Shape of Water“, welches im letzten Jahr bei den Filmfestspielen von Venedig den Goldenen Löwen für den besten Film erhielt, ist ein weiteres Meisterwerk aus dem Hut des großartigen Geschichtenerzählers aus Guadalajara. Doch warum eigentlich? Erst einmal sind es die atemberaubenden Kamerafahrten und die traumhaft schönen Bilder, die erzeugt werden, für jeden Filmliebhaber nahezu ein Genuss und an Perfektion nicht zu übertreffen sind. Es ist die Geschichte von Gut und Böse, welche uns hier präsentiert wird und geradezu typisch für ein Märchen ist. Auch dieser Streifen wird wieder, wie wir es von del Toro aus „Des Teufels Rückgrat“ und „Pan’s Labyrinth“ kennen, in einer Parallelwelt zwischen Krieg und Fantasie erzählt, schließlich handelt dieser Film zu Zeiten des kalten Krieges Anfang der 1960er Jahre und von einer Liebschaft zwischen einer gewöhnlichen Frau und einem fantasievollen Wasserwesen. Es ist ein Film, der den Zuschauer mit dem Hauptcharakter, großartig verkörpert von der britischen Schauspielerin Sally Hawkins, ab dem Zeitpunkt der ersten Begegnung mit dem Amphibien-Wesen mitleiden und -fühlen lässt. Es ist eine Geschichte, nein, ein Märchen von Wasser und Liebe, welche für den mexikanischen Regisseur die wertvollsten Dinge im Leben eines Menschen und zentrale Elemente in „The Shape of Water“ sind. Der Einzige, der ihm diese Auszeichnung realistisch streitig machen könnte, ist der britische Regisseur Christopher Nolan für seinen großartigen Kriegsfilm „Dunkirk“. Mit diesem wirklich wunderschönen Film ist Guillermo del Toro nach 25 Jahren endgültig in der Liga der ganz großen Regisseure im Filmbusiness angekommen und so sollte ihm in diesem Jahr nach dem BAFTA-Award, dem Golden Globe und dem Director’s Guild Award der Oscar in dieser Kategorie nicht zu nehmen sein.

In diesem Jahr der große Favorit auf den Regie-Oscar: Guillermo del Toro