Freistuz goes Oscars – Die große Online-Kolumne zum wichtigsten Filmpreis der Welt

 

Nominierte und Favoriten

 

Heute: Beste Hauptdarstellerin

 

Filmlegenden, Publikumslieblinge und Schauspielerinnen mit sehr viel Erfahrung in Hollywood. Die nominierten Darstellerinnen in dieser wichtigen Kategorie dürften den meisten Kinogängern, vor allem aber jedem Hobby-Cineasten ein Begriff sein. Umso interessanter ist es, wie oft die Kandidatinnen jeweils bisher für den Oscar nominiert waren: zwei von ihnen haben mit dieser bereits ihre zweite Nominierung, eine andere ihre erste, eine weitere ihre fünfte Nominierung und zu guter Letzt findet sich unter den Kandidatinnen eine Darstellerin, die mit ihrer sage und schreibe einundzwanzigsten Nominierung einen einsamen Rekord in der Geschichte der Academy Awards aufgestellt hat. In den Filmen, für die sie jeweils nominiert sind, verkörpern sie alle Frauen, die vor Willenskraft nur so strotzen. Wer von ihnen wird den begehrten Goldjungen am Ende mit nach Hause nehmen? Hier erfahrt Ihr, wer die Nominierten sind und wer davon bei mir in dieser Kategorie ganz oben auf der Favoritenliste steht.

 

 

Nominierte

Sally Hawkins (The Shape of Water)

 

Frances McDormand (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)

 

Margot Robbie (I, Tonya)

 

Saoirse Ronan (Lady Bird)

 

Meryl Streep (Die Verlegerin)

 

 

 Meine Favoritin: Frances McDormand (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)

Eine verzweifelte, wütende und auf Rache sinnende Frau. Das ist Mildred Hayes, deren Tochter genau sieben Monate vor Beginn der Handlung des Films „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ brutal ermordet wird und deren Fall die Polizei der fiktiven Gemeinde Ebbing im US-Bundesstaat Missouri anscheinend überhaupt nicht interessiert. Verkörpert wird dieser Charakter von der US-Schauspielerin Frances McDormand, die vielen Kinoliebhabern aus „Fargo“ von den Cohen-Brüdern bekannt sein sollte und für den sie ihren bisher einzigen Oscar gewinnen konnte. Sie spielt diese Frau genau so, wie man es bei diesem Charakter erwartet: eine Mutter, die nichts anderes möchte als Gerechtigkeit für den Mord ihrer Tochter und dabei keine Kosten und Mühen scheut, mit viel Wut und Hass im Bauch, manchmal sehr kalt, in vielen Momenten aber auch sehr menschlich und humorvoll. Diese Attribute machen die Leistung von McDormand meiner Ansicht nach zur großen Favoritin auf den Oscar als beste Hauptdarstellerin. Dabei passt das Genre des Films als Drama mit sehr viel schwarzem Humor wie die Faust aufs Auge zu ihrer Rolle und der Darstellung ihrer Figur. Sie allein ragt aus diesem wirklich großartigen Ensemble in „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ mit ihrer schauspielerischen Leistung heraus und kann die Handlung des Streifens mit ihrer jahrelangen Erfahrung im Filmgeschäft ohne Probleme auf ihren Schultern tragen. Einer ihrer ärgsten Konkurrentinnen auf den begehrten Goldjungen dürfte meiner Ansicht nach die britische Schauspielerin Sally Hawkins, unter anderem bekannt aus „Happy Go Lucky“, sein, die für ihre Rolle als taubstumme Putzfrau in Guillermo del Toro’s „The Shape of Water“ nominiert ist. Dennoch glaube ich, dass mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit Frances McDormand am Ende den Preis in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ und somit ihren zweiten Oscar in ihrer Karriere mit nach Hause nehmen wird.

 

Könnte für ihre Rolle in „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ ihren zweiten Oscar gewinnen: Frances McDormand