Celebrate Rock The Brass Way

Das man Musik von bekannten Rockbands auf unterschiedlichste Art und Weise vertonen kann, das wissen wir alle. Am Donnerstag war mit Brass Against eine Band im Spiegelzelt zu Gast, die Lieder von Rage Against The Machine in schrillem und eindrucksvollem Brass-Sound zum Besten gab.

Voll war es und angenehm kühl im ausverkauften und klimatisierten Spiegelzelt auf dem ZMF! Die Band, die aber trotz angenehmer Raumtemperaturen das Zelt zum Kochen brachte, hatte es in sich. Brass Against covert nämlich – dem Namen nach schon zu erkennen – bekannte Songs von Rage Against The Machine mit Brass- und Rock-Elementen. Das Konzert begann mit „Cochise“, bei dem die Frontfrau gleich zu Beginn zeigte, dass sie Frau über die Bühne und eine waschechte Rampensau ist. Mit ihrer Bühnenperformance zog sie spätestens nach dem zweiten Song „Bulls on Parade“ das Publikum komplett in ihrem Bann. Weiter ging es mit einer sehr unterhaltsamen und beeindruckenden Performance der Band von „The Pot“, bei dem das Spiegelzelt das erste Mal so richtig zu Brodeln begann. Auch die Brass-Versionen von „Sleep Now In The Fire“ und „Mountain Song“ war wie der ganze Stil der Band einfach nur außergewöhnlich – und zwar außergewöhnlich stark! Allgemein kann gesagt werden, dass die Menge über die anderthalb Stunden Konzertdauer für eine ausgelassene und einmalige Feierstimmung gesorgt haben, wie man es so auf diese Art und Weise nur auf dem ZMF und ganz speziell im Spiegelzelt erlebt. Nach den beiden genannten Songs ging die Sängerin kurz von der Bühne, um der Band selbst die Möglichkeit zu geben, sich zu zeigen. Dies taten sie auch eindrucksvoll mit einer Instrumentalversion von Led Zepplins weltbekanntem Hit „Kashmir“, welcher oft auch bei manchen Sportevents wie zum Beispiel Darts zu hören ist. Im Anschluss daran wurde das Publikum von der Frontfrau näher an die Bühne geholt. Es folgte das Highlight des Abends: die Brass-Version vom wohl bekanntesten Hit von Rage Against The Machine: „Killing In The Name“! Gerade bei diesem Song gab es kein Halten mehr – vor allem als die Sängerin mitten im Song zum Publikum herunterging und eine beeindruckende Rede über den aktuellen Präsidenten der USA hielt und dieser Song ein Statement hierfür sein soll. Dies wurde mit Begeisterung und minutenlangem Applaus belohnt. Über dieses Statement hinaus muss erwähnt werden, dass die meisten Songs von Rage Against The Machine eine starke, politische und gesellschaftskritische Aussagekraft haben, die noch heute immer wieder Befürworter findet. Einen weiteren Höhepunkt gab es ein paar Minuten später, als die Posaunistin ihr Instrument kurz zur Seite legte und für den Song „Freedom“ das Mikro in die Hand nahm. Was dann folgte, war einfach nur überragend, da sie mit einer starken Frauenpower ordentlich ins Mikro schrie und das Publikum für sich gewinnen konnte.Nach einem circa fünfminütigen Drum-Solo kam das Konzert so langsam, aber sicher seinem Ende entgegen, so folgte nach „Guerilla Radio“ nur noch eine weitere Zugabe – mit „Wake Up“ aber wieder ein Hit mit der bereits erwähnten politischen und gesellschaftskritischen Aussagekraft. Zusammenfassend war es ein Abend, in dem die Band viel mit dem Publikum interagierte und dies mit einem Musikstil, welcher nicht vernachlässigt werden sollte und in der Art einmalig ist, abholen konnte. Genau solche Konzerte macht dieses Festival so besonders, umso besser, eine solche Band einmal live erlebt haben zu können – und bestimmt nicht zum letzten Mal!