California Surfer Dreams Will Never End

Sommer, Sonne, Sonnenschein – passend zum Wetter gab es ein Konzert auf dem ZMF, das so schnell wohl nicht in Vergessenheit gerät und für einen nostalgischen sowie fantastischen Abend sorgte. Dass die Beach Boys es immer noch draufhaben, bewiesen sie auf ihrem Konzert im Zirkuszelt.

Es war angerichtet: mit den Beach Boys kam einer der erfolgreichsten und ältesten Bands der Musikgeschichte ins ausverkaufte Zirkuszelt. Alles begann mit einem Intro, in dem der Werdegang der Band von ersten Auftritten, Alben und Erfolgen dargestellt wurde. Die Stimmung flammte direkt auf, als die Band die Bühne betrat und den ersten Song „Surfin“ spielte. Dabei waren die beiden noch lebenden Bandmitglieder Mike Love, welcher seit der Gründung 1961 dabei ist, und Bruce Johnston immer noch taufrisch und ihre Stimmen klangen noch genauso wie in den 60er Jahren. So zeitlos wie die Band ist, so sind auch ihre Songs, die selbst 20 bis 25-jährige Studenten mögen und uns noch heute an Kalifornien und den Sommer erinnern. Eine Besonderheit des Konzertes waren die Originalvideos, welche zu einigen Songs im Hintergrund auf der Videowand gezeigt wurden. Das auch ein wenig weniger bekannte Stücke gute Laune verbreiten können, zeigten die Songs „Sittin‘ on the Balcony“, „The Warmth of the Sun“ oder auch „Gotta Get Through This“. Sowohl bei diesen, als auch bei den weltbekannten Hits wie „Surfin‘ USA“, „I Get Around“ sowie „California Girls“ hielt das Publikum, das überwiegend in Hawaii-Hemden und Basecaps ins Zelt kamen, die euphorische und vor allem ausgezeichnete Stimmung über die Dauer von zwei Stunden am Leben und trotzten so dem extrem heißen Wetter draußen auf dem Festivalgelände.

Konnten das Publikum mit ihrem unvergleichlichen und zeitlosen Sound in den Bann ziehen: The Beach Boys

Ruhige Töne und eine unvergessliche Musik

Dass es auch mit ruhigeren und entspannten Tönen geht, zeigten die Surfer Boys mit den Hits „Sloop John B“, „Kokomo“, „Here Comes The Sun“ in Erinnerung an das verstorbene Beatles-Mitglied George Harrison, oder auch „In My Room“ – ein oft gecovertes Lied, von dem die wohl bekannteste Version von Jacob Collier stammt. Und wenn man schon bei Widmungen ist, so sangen die Beach Boys zu Ehren des verstorbenen Gründungsmitglied Carl Wilson „God Only Knows“. Tanzen konnten die Jungs auch noch und das taten sie mit dem Publikum zu „Do You Wanna Dance?“, Eddie Cochrans „Summertime Blues“, „Wild Honey“, „Barbara Ann“ und dem legendären „Good Vibration“. Man darf nicht vergessen, dass diese Band seit fast 60 Jahren Musik macht und mehr Preise einheimste, als sich so mancher Musikstar von heute nur erträumen kann. Umso stärker bewiesen sie mit ihrem Auftritt im Zirkuszelt, dass sie immer noch so frisch sind wie damals und deren Musik über Generationen hinweg auch nach deren Ableben immer in Erinnerung bleiben wird. Dies haben sie damals vor über 50 Jahren und heute mit diesem Konzert eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Schade, dass es wahrscheinlich der letzte Auftritt der Männer in Freiburg auf dem ZMF war. Glück für diejenigen, die dabei waren – denn meist sind es Musiklegenden, die selbst bei jungen Leuten für ein unvergessliches Konzerterlebnis sorgen und über die man noch im Rentenalter reden wird. Das Publikum hatte, frei nach dem finalen Song, „Fun, Fun, Fun“. Freiburg, inoffiziell auch bekannt als „Badisch California“, liegt zwar nicht in Kalifornien, aber die Beach Boys haben an diesem Abend gezeigt, dass man jede Konzerthalle in den Sunshine State der USA verwandeln kann und man für einen Urlaub dort einfach nur deren Musik hören muss.